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Jutta Maaßen schwimmt zur Arbeit

23.07.2017

Pendeln: Mangels Fähre schwimmt Radfahrerin Jutta Maaßen nach Karlstein - Bürokluft wasserdicht verpackt

Ein Artikel über unser Clubmitglied Jutta aus dem Main-Echo vom 13. Juli 2017:

Aus Spaß macht Jutta Maaßen das nicht "Es gibt noch Menschen, die kein Auto haben oder haben wollen und die von einer funktionierenden, sinnvollen Infrastruktur abhängig sind", sagt die Ingenieurin. Diese Infrastruktur ist in ihrem Fall eine Fähre, die seit April vor Bürobeginn nicht mehr verkehrt. Deshalb schwimmt die Radpendlerin jetzt zur Arbeit.

Die 50-Jährige aus Rodgau-Jügesheim (Kreis Offenbach) hat eigentlich einen reizvollen Weg zur Arbeit:"Mit dem Fahrrad habe ich 8,9 Kilometer. Eine schöne Strecke durch den Wald, direkte Luftlinie - und an der Milch-Tankstelle der Jügesheimer Familie Löw kommt sie auch vorbei. Doch die letzte Etappe - von Seligensradt (Kreis Offenbach) über den Main nach Kar1stein (Kreis Aschaffenburg) - ist seit 25. April kompliziert.

Fahrplan im April ausgedünnt

An jenem Tag dünnte Seligenstadt den Fähren-Fahrplan aus. Um Geld zu sparen, schickt die Kommune das Schiff statt ab 6 Uhr jetzt erst ab 9:45 los. So käme Jutta Maaßen aber zu spät zu ihrer Arbeit bei Areva. Ihr Büro liegt einen Katzensprung vom Anleger entfernt im Kar1steiner Innovationspark. Immerhin ist der Rückweg noch per Schiff möglich.

Als Jutta Maaßen vor gut einem Jahr mit ihrer Nukleartechnikfirma von Offenbach nach Kar1stein wechselte fuhr die Fähre noch früher am Tag. Deshalb mietete sie im Herbst mit einem Drei-Jahres-Leasingvertragüber ihre Firma ein E-Bike Sie habe ja nicht damit rechnen können, dass "eine seit Jahrzehnten existierende Infrastruktur" plötzlich als nicht wirtschaftlich definiert und "nur noch als Touristenbelustigung" betrieben werde.

Würde die Pendlerin heute den offiziellen Weg nehmen müsste sie auf der Mainhauser Killanusbrücke über den Fluss radeln - "ein Umweg von fast zwölf Kilometern", sagt sie. Und mit dem Auto, auf das sie zur Not zurückgreifen kann, ist die Strecke noch länger: erst auf der A3 zum Seligenstädter Kreuz und dann über die A45 hoch nach Karlstein. "Andere Kollegen haben sich ein Auto gekauft, weil die Fähre nicht mehr fährt", sagt sie.

Mit Flossen Schiffen entgehen

Jutta Maaßen macht es anders. Sie radelt morgens im Sporttrikot nach Seligenstadt, stellt das Rad am Main in der Nähe der Fähre ab, rollt ihre wasserdichte Fahrradtasche zusammen und zieht Schwimmflossen an "Mit den Flossen käme ich sehr schnell aus dem Wasser, falls ein Schiff mal sehr schnell mainabwärts fährt", sagt die wassererprobte Frau, die einen Bootsführerschein hat und deren Tauchsport-Untersuchung auf dem aktuellen Stand ist. Sie weiß genau: Wer im Main schwimmt muss Vorsicht walten lassen.

Auf Karlsteiner Seite wartet ihr altes Fahrrad auf Jutta Maaßen. Sie zieht ihre Bürokleidung an, die sie in der Fahrradtasche über den Main gebracht hat, und radelt die letzten Meter zum Arbeitsplatz.

Und wenn die Tage kürzer und kühler werden? Jutta Maaßen hat sehon daran gedacht, dann im Tauch-Trockenanzug den Main zu queren. Sie ahnt aber, dass das Umziehen in der Kälte ihr zusetzen könnte. Vielleicht passiert ja ein kommunalpolitisches Wunder. Jutta Maaßen wäre sicher ein Premierengast wenn die Stadt Seligenstadt - vielleicht gemeinsam mit Kar1stein - die Fähre wieder frühmorgens einsetzen würde.

Hier noch ein kleines Video...

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